Dienstag, 26. November 2013

Die grosse Prahlerei im Internet

Nachdem ich beim letzten Blog-Eintrag hauptsächlich die Funktion von Flagship-Stores erläutert habe, möchte ich nun ein schönes Beispiel einer Flagship-Webseite aufzeigen. Die Seite vereint Inszenierung, Storytelling und viele andere Digital Marketing Aspekte fast in Perfektion.

Das Produkt selber fasziniert mich schon seit geraumer Zeit. Es handelt sich um die Kameras der Firma GoPro.

Diese sind vor allem unter Extremsportler und Abenteuerreisenden sehr beliebt. Das spezielle dabei ist der hohe Preis der Kamera. Die technischen Spezifikationen sind zwar, vor allem bei den neusten Ausgaben, auf dem aktuellen Stand der Technik. Vergleichbare Qualität würde der durchschnittliche Kunde dieser Kamera aber auch zu einem viel tieferen Preis erhalten. Für alle, welche das Produkt nicht kennen muss erwähnt werden, dass die Kamera ohne Display und ohne Speicherkarte für ca. CHF 500.- erhältlich ist. Die Produkte sind daher vergleichbar mit der Apple-Pallete und deren Preis-Politik.

Nun aber zur Webseite von GoPro. Diese ist aus meiner Sicht ein Paradebeispiel, betreffend Online-Inszenierung. Auch das Storytelling kommt dabei zur Geltung. Und somit kann dem Kunden auch einfach zusätzliche Produkte verkauft werden.

Staging/Inszenierung

Im iBook Digital Marketing  von Bruno Bucher  wird die Emotionalisierung der Botschaften als einer von sechs Teilen der Inszenierung gezählt.
 
Beim öffnen der Webseite startet automatisch ein Video voller Emotionen und verschiedenen Einsätzen. Der Kunde ist sofort gefangen von sensationellen Bilder und gemütlichen klängen.
 
Es sind aber nicht nur hoch professionelle Aufnahmen der Unternehmung selber zu finden. Zusätzlich zu den Werbevideos gibt es auf der Webseite einen Videokanal, welcher den Videos von Kunden als Plattform dient.

Auch die Steigerung der Sichtbarkeit und Wiedererkennung wird als Inszenierung dargelegt. Auf der Webseite selber findet man dazu nicht viel. Jedoch wird die GoPro heute fast in jeder TV-Produktion verwendet. Dabei sieht der Zuschauer das Produkt im direkten Einsatz. Natürlich muss der Zuschauer das Produkt und seine Form kennen, um zu wissen, dass es sich um eine GoPro Kamera handelt. Besitzer entdecken dadurch jedoch ständig neue Einsatzgebiete.
 
                                          GoPro Startvideo:
                             
 
Storytelling

Ramon Jost hat in seinem Blog die hervorragenden Storytelling Fähigkeiten der Unternehmung bereits erwähnt. Die Videos erzählen zwar nicht die Firmengeschichte, jedoch wecken diese Emotionen und Sehnsüchte der Zuschauer. Durch die vielseitige Einsatzweise der Kamera entstehen über die Zeit auch immer wieder neue faszinierende Bilder und Videos, die Kunden zur Nachahmung ermuntern. Dabei wird natürlich auch klar, dass das Basiszubehör nicht für alle Situationen ausreicht.
 
                                         Einige der unzähligen GoPro Einsatzmöglichkeiten

Exklusive Inhalte

Der Clou der ganzen Webseite ist aus meiner Sicht der exklusive Inhalt. Der Käufer muss sich nämlich die Software zur Videobearbeitung von der Webseite runterladen. Diese Software ist für den Kunden zwar kostenlos, jedoch nicht physisch im Lieferumfang enthalten. Das selbe gilt für die Bedienungsanleitung. Auch diese ist nur online vorhanden. Der Produktverwender tut also gut daran die Webseite zumindest ein Mal zu besuchen.
 
Fazit
 
Mein Fazit ist, dass die Firma GoPro die Themen Inszenierung und Storytelling so gut wie keine andere mir bekannte Unternehmung in die digitale Welt umgesetzt hat. Die Webseite löst bei den Zielkunden pure Sehnsucht aus. Die exklusiven Inhalte auf der Webseite helfen die Seite publik zu machen und fördern gleichzeitig den Verkauf von Zubehör, welches es in keinem Laden zu kaufen gibt.
 
Quelle:
  • Bucher, B., 2013. Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel.
  • www.Gopro.com
 
 

 


Dienstag, 19. November 2013

Die grosse Prahlerei

Die grosse Prahlerei der Unternehmen wird heute vornehmlich „Flagship Store“ genannt.

Bruno Bucher fasst dies in seinem iBook Digital Marketing so zusammen:

Ein Flagship Store ist eher eine ständige Installation eines Unternehmens, um der Welt seine Auffassung von Gestaltung, Erlebniswelt, Inszenierung und Leistungsfähigkeit darzustellen als ein Verkaufspunkt, wo es um möglichst hohe Umsatzziele geht. Über einen Flagship Store soll geredet werden. Der Besuch soll sich lohnen und ein unvergessliches Erlebnis sein.

Viele Flagship Stores befinden sich an der berühmten 5th Avenue in Manhattan. Dort ist beinahe auf einen Blick ersichtlich, wer das Prinzip verstanden und richtig umgesetzt hat. Es gibt Läden die müssen von Sicherheitspersonal bewacht werden, um den Kundenandrang zu regulieren. Eine Warteschlange führt natürlich dazu, dass noch mehr Leute anstehen, um zu sehen was es interessantes zu sehen gibt.

Nun muss ich mal wieder das Beispiel Apple heranziehen. Die haben natürlich das Geld um an den besten und teuersten Lagen der Welt solche Läden zu betreiben. In New York City an der 5th Avenue muss man sich das wie folgt vorstellen:
Quelle: www.apple.com

  • Man spaziert an einer Einkaufsstrasse entlang – Links und Rechts schier endlos hohe Wolkenkratzer
  • Bei den meisten Läden ist an der Fassade nur gross der Brand angeschrieben
  • Auf einmal erblickt man aus der Ferne ein grosser Glaswürfel
  • Im Kontrast zu allem rund herum muss nicht der Kopf in den Nacken gelegt werden, um das Gebäude als Ganzes wahrzunehmen
  • Der Glaswürfel kommt näher, aber es scheint, als wäre gar nichts darin ausgestellt
  • Die Neugier wird grösser, denn schliesslich gibt es eine immer länger werdende Linie aus Personen vor dem Eingang
  • Erst aus der Nähe wird eine Wendeltreppe, welche sich in den Untergrund schlängelt, ersichtlich
  • Da jedoch immer noch nicht klar ist, was sich im Untergrund befindet, stellt man sich erwartungsvoll in die Warteschlange
  • Im Innern angekommen, erwarten einem anschliessend alle Apple-Produkte
  • Dazu befinden sich fast so viele Berater im Laden wie Kunden, damit niemand lange warten muss
Quelle: www.apple.com

Nun die Quadratmeterpreise in Manhattan sind bekanntlich sehr hoch. An der 5th Avenue noch einmal um ein vielfaches höher. Trotzdem baut Apple nicht wie die anderen ein Gebäude in die Höhe, welches auch für Büro etc. genutzt werden kann. Nein sie locken den Kunden genau mit dem Gegenteil an. Auch wenn in diesem Laden (speziell bei Produktelaunches, wie kürzlich als ein neuer Besucherrekord erzielt wurde) eine unvorstellbare Menge abgesetzt wird glaube ich nicht, dass der Laden die hohen Kosten tatsächlich decken kann. Der Laden kann aber die Marke Apple in alle Köpfe brennen, welche jemals selber vor Ort waren.
Da wir uns vor allem für das digitale Marketing interessieren müssen wir nun versuchen einen Flagship Store online zu platzieren. Wir müssen also versuchen eine Flagship Webseite zu gestalten, welche den Leuten auf ähnlicher Weise im Kopf bleibt. Um den Kunden etwas exklusives zu bieten, muss die Webseite mehr bieten als eine eins zu eins Abbildung des Produktekatalog.
Aus meiner Sicht kann eine solche Webseite, im Gegensatz zu einem Flagship Store, auch Gewinn einbringen. Die Investitionen sind viel tiefer und gleichzeitig ist der Inhalt für viel mehr Leute zugänglich.
Der Gipfel des Olymp wäre es, wenn jemand eine solch gute und hilfreiche Webseite gestaltet, dass Kunden diese als persönliche Einstiegsseite nutzen. Welcher Berner kennt es nicht -> „in 5 Minuten am Loeb-Egge“ Nun kann man sich nur vorstellen, was für ein Gewinn eine Unternehmung erzielen könnte, wenn die Leute diese Gedanken im Bezug auf eine Webseite hätten. Spontan kommen mir Seiten wie Bluewin.ch, Blick.ch oder 20Minuten.ch in den Sinn.

Kennt ihr noch andere Webseiten, welche von Personen als Startseite definiert werden, weil dort Inhalt geboten werden, welcher das „Standartprodukt“ komplettiert oder ergänzt?

Quelle:

  • Bucher, B., 2013. Digital Marketing. Analyse, Strategie, Realisation. Edition Didot: Biel.

Samstag, 9. November 2013

Digital Marketing fängt beim Webauftritt an

In letzter Zeit reden alle über Apps, Mobile Marketing und so weiter. Mir ist aber während der Praxis-Arbeit im Modul Digital Marketing aufgefallen, dass viele, vor allem kleinere Unternehmen schon bei der firmeneigenen Webseite selbst ein Bein stellen.

Viele möchten zwar eine Webseite betreiben, machen dies aber sehr unprofessionell. Die Betreiber haben nicht verstanden, dass die Webseite meistens die erste Visitenkarte ist. Ramon Jost hat in seinem Blog geschrieben, dass wir Schweizer viel im Internet sind. Trotzdem investieren Schweizer Unternehmen wenig Geld in digitale Marketingmassnahmen.

Nun während meiner Konkurrenzanalyse habe ich verschiedene Kampfsport-Anbieter-Webseiten der Region Bern gesehen. Die Meisten sehen ähnlich aus. Meistens völlig willkürlich und überladen.

Seht euch die Webseite der Energie Oase einmal an. Ehrlich gesagt war ich völlig überfordert mit dieser Seite. Als User weis ich gar nicht wo ich was finde.

Dabei gibt es einfache Sachen, welche zu beachten sind. Prinzipiell geht es um zwei Buchstaben: UX
Die sogenannte User Experience. Das kann man nämlich nicht nur auf Webseiten anwenden, sondern auch auf Apps.

Im Internet findet man viele Tipps und Tricks um ein gutes UX zu bieten. Die Seite von UX Myths fand ich dabei besonders interessant. Sie zählen nämlich die 10 grössten Mythen auf und erzählen interessante Fakten zu diesen Irrtümer auf. Einige Webseitenbetreiber sollten diese Seite unbedingt anschauen und ihr Konzept noch einmal  überdenken.

Kennt Ihr auch Webseiten, welche besser vom Netz genommen werden sollten?

Sonntag, 3. November 2013

Teuere Gratis-Apps

Die letzte Vorlesung fand ganz im Zeichen des Mobile Marketing statt. Spätestens seit der rasanten Verbreitung der Smartphones kennen wir sie alle, die sogenannten Apps. Aus diesem Grund widme ich meinen aktuellen Blog den vielen Programmen, welche uns das Leben erleichtern, wichtige News anzeigen, oder einfach nur die Zeit im Zug verkürzen.

Dabei möchte ich auch dem Gast-Referent Beni Hirt danken, welcher das Thema App-Entwicklung und deren kommerziellen Nutzung gut präsentiert hat. Der CEO der Firma Apps with Love zeigt uns dabei auf, welch enormes potenzial in den Apps ruht. Wie genau mit den Apps Geld verdient werden kann hat mein Kommilitone Ramon Jost in seinem Blog gut aufgezeigt.

Auch Manuela Bolzli hat in ihrem Blog das Thema Apps aufgenommen. Dabei analysiert sie die Zahlungsbereitschaft der App-Nutzer. Nun es mag sein, dass viele nicht bereit sind die Apps zu bezahlen. Jedoch liegt die Schweiz laut der Statistik der Plattform Statista auf Platz 1 mit durchschnittlich 19 gekauften Apps. Dies sieht auf den ersten Blick nach wenig aus. Wenn wir nun aber die USA und Japan mit durchschnittlich 9 gekauften Apps betrachten ist die Zahlungsbereitschaft hierzulande doch ziemlich gross.

Quelle: Statista

Dazu kommen jedoch noch einige Gratis-Apps. Das Online-Portal Netzwoche schreibt, dass der durchschnittliche Schweizer Smartphone-Benutzer 34 Apps installiert hat. Wenn wir also die zwei Statistiken vergleichen fällt uns auf, dass fast die hälft unserer Apps auf dem Smartphones sogenannte Gratis-Apps sind.

Wie angesprochen gibt es verschiedenen Geschäftsmodelle, mit Apps Geld zu verdienen. Dabei behaupte ich, dass die Apps, welche ihr Geld durch sogenannte In-App-Verkäufe machen lukrativer sind als die Apps, welche mit einem einmaligen Kaufpreis verkauft werden. Leider habe ich dazu keine Statistik gefunden, ich bin aber gespannt, ob Ihr meine Meinung teilt.

Unterstützt wird meine Meinung jedenfalls vom Internetratgeber des TV-Senders ARD. Im Beitrag vom 02.11.2013 wird das Thema Gratis-App diskutiert und angesprochen, wie die Neugier (meistens von Kinder) skrupellos ausgenutzt wird.  Der Beitrag zeigt, wie die Gratis-Apps zuerst kostenlos den Inhalt zu Verfügung stellen, um im späteren Verlauf die Nutzer zur Kasse zu beten. In der Online Mediatheke der ARD könnt ihr den Beitrag gerne nachschauen und eure eigene Meinung bilden. Nun wollen die Eltern von betroffenen Kinder die Rechnungen aber nicht mehr bezahlen. Denn die Kinder seien schliesslich nicht Handlungsfähig und deshalb unfähig die Konsequenzen eines Inn-App-Kauf abzuschätzen.

Ich finde aber es sind nicht nur Kinder, welche gefährdet sind nachdem eine App zuerst Gratis zur Verfügung gestellt wird, im Anschluss doch noch zu bezahlen. Respektive muss man erwähnen, dass die meisten Inn-App-Käufe meistens nicht einmalig sind, sondern nur zu neuen Level oder Möglichkeiten verhelfen. Deshalb wird der User nach einem erfolgreichem Kauf trotzdem wieder zur Kasse gebeten.

Wie seht ihr das? Gebt ihr mehr Geld für App Käufe aus oder für Inn-App-Käufe?


Quellen:
http://www.daserste.de/information/ratgeber-service/internet/sendung/wdr/2013/sendung-vom-02112013-102.html (02.11.2013)

http://de.statista.com/statistik/daten/studie/225223/umfrage/anzahl-gekaufter-apps-auf-dem-smartphone/ (01.05.2012)

http://www.netzwoche.ch/de-CH/News/2012/06/22/Our-Mobile-Planet-Die-Schweiz-ist-Europameister.aspx?pa=1 (22.06.2012)